Gedenkstunde zu Kogans 80.Todestag, 2023
Vor 5 Jahren veranstaltete ich in München die Gedenkstunde zum 75.Todestag von Kogan (s. unten). Nun- zum 80.Todestag- war es mir ein Anliegen, dass die Feier in der Nähe meines Wohnortes stattfindet. Sie sollte auch für Freunde und Bekannte erreichbar sein, von denen manche schon lange das Moissey-Kogan-Projekt begleiten. So war es eine große Freude für mich, dass mir die Leiterin des Kulturzentrum3Klang in Sulzburg-Laufen, Barbara Graf, dessen schönen Saal angeboten hat. Nun konnte die Planung beginnen. Kogans Todestag ist der 13.2.1943. Es ergab sich, dass der Termin auf den 12.2.2023 um 17 Uhr gelegt werden konnte, auf den Abend vor der Ermordung in Auschwitz-Birkenau. Titel und Untertitel lauteten „Eine wundersame Begegnung, Gedenkstunde zum 80.Todestag von Moissey Kogan, Versuch einer künstlerischen Begegnung“. Mir war es wichtig, dass die Veranstaltung kein reiner Vortragsabend wird, sondern ein Fest für Kogan. Für ein Fest benötigt es Musik, Tanz und ein gutes Buffet. Und durch den Zusammenklang glücklicher Ereignisse wurde es wirklich ein Fest.
Die Einladungen, die Plakate, der schöne Vorab-Artikel von Christine Speckner in der Badischen Zeitung zeigten ihre Wirkung. Der Saal füllte sich rasch und es mussten noch einige zusätzliche Stühle aufgestellt werden. Die Bühne war mit vier großen Arbeiten von mir bestückt. In der Mitte stand ein Tischchen mit einem Foto von Kogan und einer Rose und einer brennender Kerze.
Nach der Begrüßung gab ich einen Einblick in Kogans Leben und in seine Kunst. Ich hatte verschiedene Fotografien zusammengestellt, die ich über Beamer groß an die Wand werfen konnte. Dann erzählte ich wesentliche Momente des Moissey-Kogan-Projektes und erläuterte was es mit der „wundersamen Begegnung“ auf sich hat.
Was hat die Birke und die Venus damit zu tun? Claudia Kraus- eine Tänzerin und Performerin- rezitierte im Anschluss das sehr berührende Gedicht „Geburt der Venus“ von R.M. Rilke. Mein Freund Volker Kubach, Theologe, bereicherte die Veranstaltung mit einem lebendigen Beitrag zur Anima in der Funktion der Muse des Künstlers. Weiblicher Akt, Birke, Venus, Anima… dass da ein Zusammenhang besteht, das wurde an dieser Veranstaltung deutlich. Als krönender Abschluss spielten Barbara und Daniel Graf, Cello und Klavier, das von mir geliebte Stück „Spiegel im Spiegel“ von Arvo Pärt. Claudia Kraus entwickelte eine wunderschön passende Choreographie zu dieser Musik. So verschmolzen in dieser meditativen Stimmung die Skulpturen mit der Musik und dem Tanz. Da fühlte es sich nach Anwesenheit von Moissey Kogan an.
Nach dem Applaus wurde das sehr leckere Buffet eröffnet, das von Maud Consigny organisierte und zubereitet war. Ich war erfreut darüber, dass viele der Gäste diese Gelegenheit zu ausgiebigem Gespräch und langem Verweilen nutzten. Es war eine erfüllende Veranstaltung. Ich bin sehr dankbar dafür.